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Artikel: Der Entourage-Effekt

Der Entourage-Effekt

Der Entourage-Effekt

In bester Gesellschaft

 

Cannabis Sativa ist eine Arzneipflanze mit außergewöhnlich großem Potenzial. Grund dafür sind ihre wertvollen Inhaltsstoffe: unter anderem Cannabinoide, Terpene, Vitamine, Aminosäuren, Proteine, und zahlreiche Spurenelemente. Deren Zusammenspiel, der so genannte Entourage-Effekt, verleiht dem Hanf seine große Heilkraft.

 

Dass Hanf heilt, ist schon seit über 4500 Jahren bekannt. Das erste schriftliche Dokument über den Einsatz als Arzneimittel stammt aus China. Autor ist einer der Väter der chinesischen Medizin, der mythische Kaiser Shen-Nung. Doch über die genauen Inhaltsstoffe des Hanfs herrschte bis Anfang der 1960er Jahre weitgehend Unklarheit. Erst 1963 entdeckte der israelische Forscher Raphael Mechoulam die chemische Struktur von Cannabidiol (CBD) und ein Jahr später gemeinsam mit seinem Kollegen Yechiel Gaoni die von Tetrahydrocannabinol (THC).

CBD und THC gehören zu den Cannabinoiden. Sie werden auch von anderen Pflanzen produziert. Dazu gehören etwa Sonnenhut, schwarzer Pfeffer und Lebermoos, und sogar der Mensch selbst stellt sie im Körper her.  

Die Entdeckung der Cannabinoide THC und CBD markieren das erste Kapitel in der Cannabisforschung. Doch es sollte noch jahrzehntelange Forschungsarbeit vergehen, bis die Wissenschaftler um Mechoulam das nächste aufschlugen. Konkret geht es dabei um das Zusammenspiel der unterschiedlichen Inhaltsstoffe. Kurz vor der Jahrtausendwende erkannten die israelischen Wissenschaftler, dass THC nur für einen Teil der Wirkung verantwortlich ist. Demnach bestimmt das volle Spektrum der Inhaltsstoffe das Potenzial der Heilpflanze. Dieser sogenannte Entourage-Effekt macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile.

„Wenn Inhaltsstoffe einer Pflanze gebündelt wirken, entstehen Synergien, die den Nutzen deutlich erhöhen“, sagt Sven Matuschik. Der Geschäftsführer der Schweizer Firma Walgenbach hat sich intensiv mit dem Entourage-Effekt beschäftigt. Sein Unternehmen vermarktet unter anderem unterschiedliche Cannabinoid-Öle, die das volle Spektrum der Inhaltsstoffe enthalten. Matuschik vergleicht solche natürlichen Stoffgemische mit einem Orchester: „Jedes Instrument kann selbstverständlich alleine ein Musikstück spielen. Aber die maximale Wirkung eines Werks wird erzielt, wenn alle Instrumente zusammenspielen. Und genauso ist es bei der Hanfpflanzen und ihren Komponenten.“

Umso wichtiger, dass diese Inhaltsstoffe, die seit Jahrtausenden das Wohlbefinden von Menschen steigern, im Detail erforscht werden. In Cannabis­pflanzen haben Wissenschaftler seit der Entdeckung von CBD und THC über 120 weitere Cannabinoide gefunden. Hinzu kommen rund 500 zusätzliche Substanzen: Terpene, Flavonoide, Polyphenole, Lignane, Spurenelemente, Vitamine und Fettsäuren.

Intensiv erforscht wurden die Inhaltsstoffe von Hanf insbesondere von Dr. Ethan Russo. Der US-Neurologe und ehemalige Präsident der Cannabinoid Research Society wies 2011 in einer Studie detailliert nach, wie sich die Bestandteile von Cannabis gegenseitig beeinflussen.

Dazu untersuchte Russo jahrelang die Inhaltsstoffe der Cannabis-Blüten und deren Wirkung auf den Körper. Er ist davon überzeugt, dass der Entourage-Effekt für die Behandlung von Schmerzen, Entzündungen, Depressionen, Angstzuständen, Epilepsie und anderen Krankheiten genutzt werden kann.

Zu diesem Ergebnis kamen in den vergangenen zwei Jahrzehnten weitere Studien. So belegten die israelischen Forscher Ruth Gallily, Zhannah Yekhtin und Lumír Ondřej von der Universität Jerusalem im Jahr 2020 in einer Studie mit Mäusen, dass CBD stärker wirkt, wenn es mit anderen Cannabinoiden angereichert wird.

Neben den Cannabinoiden sind Terpene elementar für die Heilkraft der Cannabis-Pflanze. Zu diesem Ergebnis kam Dr. Ethan Russo bereits im Jahr 2011. Damals veröffentlichte er eine Studie zum Thema Synergien von Cannabinoiden und Terpenen.

In der Natur findet man rund 40.000 verschiedene Terpene und deren Verbindungen (Terpenoide). Die mit Sauerstoff flüchtigen Kohlenwasserstoff-Verbindungen sind für Geschmack und Geruch in Pflanzen und Früchten verantwortlich. Hauptfunktionen der Duftmoleküle: Sie locken Bestäuber an, schützen vor Fressfeinden und regulieren das Wachstum der Pflanzen. Die gängigsten Terpene sind Myrcen, Limonen, Alpha-Pinen und Linalpool (siehe Anhang).

In der Hanfpflanze finden sich über 200 verschiedene Terpene. Diese aromatischen Verbindungen geben ihr den typischen Geruch und sind für die individuelle Wirkung der einzelnen Cannabis-Sorten verantwortlich. Ihr größter Vorteil: Sie unterstützen die positiven Wirkungen der Cannabinoide.

Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass THC an Rezeptoren im Gehirn anbindet und psychoaktiv wirkt. Terpene können aber zusätzlich diese Rezeptoren und deren Arbeitsweise aktiv beeinflussen. Das Ergebnis kann durchaus konträr sein: Einige Terpene sorgen für Entspannung, andere heben Stimmung und Energieniveau.

Demzufolge zeigen sich die Vorzüge des Entourage-Effekts in Cannabinoid-Ölen, die das gesamte Spektrum der Inhaltsstoffe abdecken, den sogenannten Vollspektrum-Produkten. „Unsere Erfahrungen belegen“, so Walgenbach-Chef Sven Matuschik, „dass dadurch auch kleinere Dosen bereits deutliche Effekte erzielen.“ Zweifellos sei noch viel Forschungsarbeit auf diesem Gebiet vonnöten. Aber das sei angesichts der großen Menge an Inhaltsstoffen auch kaum verwunderlich.  Allerdings könne man heute schon mit Sicherheit sagen: „Cannabis heilt und hilft. Über 4500 Jahre erfolgreiche Anwendungen sind aussagekräftig genug.“

 

Die Quellen

Die Entdeckung von THC: pubs.acs.org/doi/10.1021/ja01062a046

Der Entourage-Effekt: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0014299998003926?via%3Dihub

Stärkere Wirkung von Vollspektren im Vergleich mit Isolaten: file.scirp.org/pdf/PP_2015021016351567.pdf 

Gegenseitige Beeinflussung der Cannabis-Bestandteile: ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3165946/

 

 

 

Terpene: die starken Partner

Myrcen

Dieses Terpen ist der zentrale Inhaltsstoff der Cannabispflanze. In einigen Sorten machen sie bis zu 50 Prozent aus. Myrcen besitzt eine einfache chemische Struktur und wird deshalb zu den Monoterpenen gerechnet. In der Natur findet man die Substanz in Mangos, Basilikum und Thymian. Ihr angenehm erdiger Geruch erinnert an Nelkenduft. Myrcen kann entspannend, entzündungshemmend und schmerzstillend wirken. 

Limonen

Wer an den Schalen von Zitrusfrüchten riecht, dem steigt der Duft des Monoterpens Limonen in die Nase. Sein starkes Aroma kommt auch in anderen Pflanzen wie Dill, Kardamom und Teebaumöl vor. In der Hanfpflanze zählt es zu den häufigsten Inhaltsstoffen. Die Phytotherapie schreibt diesem Terpen nicht nur starke entzündungshemmende Eigenschaften zu. Wissenschaftler des US-amerikanischen National Cancer Institute vermuten, dass die Substanz auch zellschützende und antitumorale Eigenschaften mitbringen kann. Der genaue Mechanismus ist noch nicht eindeutig geklärt, aber es scheint, dass Limonen die Apoptose anregt. In Tierversuchen wurde außerdem festgestellt, dass inhaliertes Limonen angstmindernd wirken kann.

Alpha-Pinen

Nadelbäume produzieren in ihrem Harz in größeren Mengen Alpha-Pinen. Es duftet angenehm nach Kiefern. Weitere Quelle sind unter anderem Eukalyptusöl, Orangenschalenöl und Rosmarin. Studien aus dem Jahr 2014 haben ergeben, dass Alpha-Pinen Entzündungen mindern kann.

Japaner vertrauen seit Jahrhunderten auf die klärende Wirkung des Terpens beim traditionellen Waldbaden.

Linalool

Linalool kommt in mehr als 200 Pflanzenarten vor. Es duftet nach Blumen und kann – wie viele andere Terpene auch – Entzündungen hemmen. Das zeigten 2013 Versuche mit Mäusen der Universität in Changchun, China. In der Studie wurde explizit darauf hingewiesen, dass Linalool ein möglicher Wirkstoff zur Behandlung von bei entzündlichen Prozessen sein kann.

 

 

Die Quellen

Entzündungshemmende Wirkung von Limonen: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28260017/

Antitumorale Wirkung von Limonen: cancer.gov/publications/dictionaries/cancer-drug/def/limonene

Angstmindernde Wirkung von Limonen: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22995322/#affiliation-1

 

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